Wohngemeinschaften sind mehr als nur eine Mode. In den Städten mit ihren boomenden Mietpreisen sind sie oft eine Notwendigkeit. Sind Sie bereit für das Abenteuer des Lebens in einer WG? Hier einige Anregungen, die Ihnen helfen werden, mit Freunden in guter Harmonie zu leben – damit sie Freunde bleiben, bzw. mit Unbekannten – damit sie Freunde werden!
– Man teilt sich die Kosten, selbstverständlich: Miete, Strom, Wasser, Internet sowie sonstige im Mietvertrag genannte Gebühren und Abgaben. Auch Kosten für kleine Probleme mit den Wasser- oder Stromanlagen können, wenn sie nicht vom Eigentümer übernommen werden, geteilt werden. Und gemeinsame Einkäufe reduzieren die monatlichen Ausgaben.
– Man hat eine größere Wohnung, in der alle Mitbewohner ein eigenes Zimmer haben und sich die Gemeinschaftsbereiche teilen, in Mietshäusern profitiert man von den Gemeinschaftsanlagen oder, wenn es sich um ein Haus handelt, möglicherweise von einem Garten.
– Man wohnt mit anderen zusammen, die vielleicht zu Freunden werden, wenn man nicht gerne allein ist oder in eine unbekannte Stadt zieht. Aber Vorsicht, Einzelgänger und Individualisten – das Einziehen in eine WG will gut überlegt sein.
Wohngemeinschaften sind nicht nur etwas für Studenten, egal ob „pleite“ oder nicht. Sie sind auch eine Lösung für Angestellte, Alleinerziehende – sogar die Senioren haben sie für sich entdeckt. Bevor Sie sich darauf einlassen, sollten Sie über Ihre Lebensweisen nachdenken, denn über den finanziellen Vorteil hinaus bedeutet das Gemeinschaftsleben auch Einschränkungen, vor allem in großen Wohnungen mit 3 oder 4 und manchmal mehr Mitbewohnern. Die Grunddevisen erfahrener Mitbewohner sind: Toleranz, Respekt, Kompromissbereischaft, Kommunikation und Teilen.
Treffen und Gespräche mit den zukünftigen Mitbewohnern sind unerlässlich, um schon im Vorfeld Regeln für das gemeinsame Leben festzulegen, welche alle kennen und akzeptieren. Durch einen solchen frühzeitigen Austausch kann man künftige Unannehmlichkeiten vermeiden und potenzielle Konfliktquellen, wie das Teilen der Hausarbeiten und die Instandhaltung der Wohnung, minimieren. Außerdem kann man sich dadurch vergewissern, dass die Lebensstile kompatibel sind.
Wenn Sie zum Beispiel Nichtraucher sind, wird es für Sie eine Belastung sein, mit einem Raucher zusammen zu wohnen und umgekehrt. Wenn Sie keine Tiere in der Wohnung haben möchten, werden Sie dann die Katze, den Hund oder den Hamster ihres Mitbewohners ertragen können? Wenn Sie Ruhe mögen und Ihr Mitbewohner jeden Abend Party macht, wird es schnell zu Spannungen kommen.
Denken Sie gut über die Lage der Wohnung nach. Die Stimmung in der Wohngemeinschaft mag sympathisch sein, aber wenn es in der Nähe keine öffentlichen Verkehrsmittel gibt, kann das auch Probleme bereiten.
In der Regel gibt es einen Mietvertrag für alle Mitbewohner. Alle Mitbewohner werden namentlich im Vertrag genannt und müssen ihn unterschreiben. Der Vertrag etabliert die Solidarität der Mitbewohner gegenüber dem Vermieter. Mit anderen Worten, wenn die Miete aus irgendeinem Grund nicht bezahlt wurde, kann der Vermieter die Zahlung von einem der Mitbewohner fordern. Wenn einer der Mitbewohner ausziehen möchte, kann er jedoch den Vermieter bitten, individuell aus dem Vertrag entlassen zu werden. Bei Auflösung des Vertrags müssen alle Mieter unterschreiben.
Eine andere Möglichkeit, die vielleicht für die Mieter vorteilhafter und einfacher ist, besteht darin, mehrere Verträge anzufertigen, für jeden Mieter einen. In diesem Fall unterzeichnen Sie einen Vertrag für ein Zimmer, können die Gemeinschaftsbereiche nutzen und zahlen dem Vermieter Ihre Miete. Sollte einer der Mitbewohner seine Miete nicht zahlen, sind Sie davon nicht betroffen. Wenn Sie wegen eines Konflikts oder aus einem anderen Grund aus der Wohnung ausziehen wollen, müssen Sie den Mitbewohnern dafür nicht Rechenschaft ablegen.
– Machen Sie einen Plan für die Hausarbeiten: was muss gemacht werden, wer macht das und wann? Achten Sie darauf, sich abzuwechseln, damit nicht immer dieselben Personen die unangenehmsten Arbeiten machen müssen.
– Halten Sie die Gemeinschaftsbereiche und auch die eigenen Zimmer sauber und ordentlich.
– Wenn die Zimmer nicht identisch sind – nicht gleich groß sind, nicht gleich hell sind und über mehr oder weniger Stauraum verfügen – einigen Sie sich mit den Mitbewohnern auf eine gerechte Lösung.
– Es ist besser, wenn jeder sein eigenes Zimmer einrichtet. Vermeiden Sie gemeinsame Möbelkäufe, von Ausnahmen abgesehen.
– Entscheiden Sie, wer für die Rechnungen zuständig sein wird, auch wenn Sie sie gemeinsam zahlen. Was passiert, wenn einer der Mitbewohner für längere Zeit nicht da ist? Muss er dann auch für Strom, Internet und Wasser zahlen?
– Ziehen Sie eine gemeinsame Kasse für Abende mit Freunden und Partys sowie für gemeinsame Einkäufe in Erwägung.
– Je nachdem, welche Art Mietvertrag Sie haben, besprechen Sie im Voraus, wie vorgegangen werden soll, wenn einer der Mitbewohner seine Miete nicht oder zu spät bezahlt.
– Respektieren Sie die Privatsphäre der anderen und ihre Verpflichtungen (Studium, Schlaf etc.). Es wird schwer sein, mit jemand zusammen zu wohnen, der ständig Partys veranstaltet, während man selber lernen oder früh aufstehen muss.
– Organisieren Sie die Unterbringung der Lebensmittel im Kühlschrank und in den Küchenschränken. Überlegen Sie, wie Sie die Mahlzeiten einnehmen wollen: wollen Sie regelmäßig gemeinsam essen oder wird jeder für sich kochen? Entscheiden Sie, ob Sie gemeinsame Einkäufe machen wollen und nehmen Sie natürlich nicht heimlich die Lebensmittel eines Mitbewohners ohne dessen Erlaubnis.
– Lassen Sie im Fall eines Konflikts die Sache nicht eskalieren. Gibt es etwas, das Sie wirklich stört? Reden Sie darüber. Die Kommunikation ist der Schlüssel für ein erfolgreiches Zusammenleben.
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